Im Sondierungspapier 2022 wurde von einer Bürgerversicherung abgesehen und es wird bei den 2 Systemen Gesetzliche Krankenversicherung und Private Krankenversicherung während der Ampel-Koalition bleiben.
Gesundheit ist Luxus. Das ist uns in der Corona-Zeit sicher bewusster geworden als zuvor.
Dabei geht es nicht nur um den Ernstfall, sondern auch um die kleinen Zipperlein im Alltag: Brille, Zahnersatz, Hörgerät, Vorsorgeuntersuchungen, Alternative Heilmethoden wie z.B. Heilpraktiker, Osteopath oder die Massage wegen Verspannung im Homeoffice am Esstisch statt am ergonomischen Schreibtisch im Büro.
Private Kranken-Zusatzversicherungen können den Geldbeutel entlasten. Anders als andere Versicherungen ist der Leistungsfall “vorgesehen”. Die finanzielle Absicherung ist nicht nur für einen eventuellen Fall da, sondern eine einkalkulierte Leistung. Auch können Krankenversicherungen einen nicht kündigen, weil der Leistungsfall eingetreten ist.
Daher bietet es sich an, einfach mal durchzukalkulieren:
- 15€ mtl. Beitrag 14 Monate Mindestlaufzeit 400€ Brillenleistung
- 30€ mtl. Beitrag für 100% Zahnersatz, bei Vorversicherung keine Wartezeit und keine Zahnstaffel – bereits fehlende Zähne versicherbar
- 10€ mtl. Beitrag, 3 Monate Wartezeit 500€ Budget für Heilpraktiker, Osteopath oder Massage; im 2. Jahr 1000€ im 3. Jahr 2000€.
- Budgettarife decken auch Vorsorgeuntersuchungen und privatärztliche Behandlungen ab. Der Vorsorgeplan der gesetzlichen Krankenkassen biete Frauen kostenfreie Vorsorge-Checks zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (ab 20 Jahren), von Brustkrebs, (ab 30), von Hautkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen (ab 35) und von Darmkrebs (ab 50) an. Mittlerweile nur noch alle 3 Jahre statt früher 2. Männer erhalten Vorsorge-Checks zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen (ab 35 Jahren), von Hautkrebs (ebenfalls ab 35 Jahren), von Darmkrebs (ab 50) und im Rentenalter von Bauchaortenaneurysmen (ab 65). Alle Untersuchungen zu einem früheren Alter oder öfters als alle 3 Jahre sind selbst zu bezahlen.
- Der 1-Bett Zimmerzuschlag für Selbstzahler beträgt 175€ am Tag. Dies relativiert die etwas teureren Zusatztarife für den stationären Bereich. Wer sagt, ich finde Gesellschaft im Zimmer ganz nett, kann sich eine Absicherung auch “nur” für die Behandlung nach einem Unfall oder bei einer schweren Erkrankung einkaufen. Da liegen die Beiträge bei 5-6€ mtl. Kinder sind für 6€ komplett versicherbar inkl. Rooming-In Leistung für die Eltern.
Wer diese Leistungen auch jetzt schon in Anspruch nimmt, kann durch eine Zusatzversicherung richtig Geld sparen.
Der Gesetzgeber unterstützt dies auch im Rahmen der Betrieblichen Krankenversicherung. Ein Stück zurück in die Mitte des 18. Jahrhunderts, als Arbeitgeber mit den ersten Betrieblichen Krankenversicherungen den Mitarbeitern zu verläßlichem Gesundheitsschutz verholfen haben. Die übernommenen Versicherungsbeiträge sind steuerfrei und wurden pro Mitarbeiter auf 50€ seit 1.1.2023 erhöht. Die Tarife sind ohne Gesundheitsangaben und damit auch eine Möglichkeit, die mancher privat nicht hat.
tuswechsel 1.1. oder mit Einhaltung der regulären Kündigungsfrist von 2 Monaten.
Autor: Angelika Breyer