Im Juni 2024 hat die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals seit September 2019 eine Zinssenkung vorgenommen. Der Leitzins, der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz, wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25% gesenkt. Auch die beiden anderen Leitzinssätze, der Spitzenrefinanzierungssatz und der Einlagenzins, wurden entsprechend nach unten angepasst auf 4,5% bzw. 3,75%.
Die EZB begründete den Zinsschritt jedoch mit einer verbesserten Inflationsaussicht und nachlassendem Preisdruck im Euroraum.
Reaktionen an den Finanzmärkten
An den Finanzmärkten löste die Zinssenkung zunächst eine gewisse Verunsicherung aus. Der Euro gab gegenüber anderen Hauptwährungen wie dem US-Dollar leicht nach. Auch die Aktienmärkte reagierten mit Kursverlusten auf die Zinssenkung, da viele Anleger weitere Zinserhöhungen erwartet hatten.
Allerdings erholten sich die Märkte rasch von dem Zinsschock. Analysten werteten die Zinssenkung als Zeichen, dass die EZB die Inflationsgefahren als gebannt ansieht und eine Rezession im Euroraum vermeiden will. Anleger gehen davon aus, dass die Zinssenkung den Unternehmen Luft verschafft und die Konjunktur stützt.
Banken passen Konditionen an
Die Geldhäuser haben bereits den Zinssatz für Baufinanzierungen, Immobilienkredite, Unternehmenskredite und Sparprodukte entsprechend angepaßt. Die KFW hat am 11.6. die Zinsen der gewerblichen Förderprogramme reduziert.
Quelle u.a. https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/themen/ezb-rat-senkt-leitzinsen-933648